Geschichte

Gründungsmitglieder des TSV Brunnthal

  1. Aumüller Siegmund
  2. Brummer Heinz
  3. Bscheid Eduard
  4. Buckel Josel
  5. Ehrbar Peter
  6. Gammel Georg
  7. Hackl Nikolaus
  8. Hagn Alfons
  9. Hartl Johann
  10. Hedemus Otto
  11. Maier Johann
  12. Mies Vitus
  13. Stadler Peter
  14. Stahl Josef
  15. Stahl Martin
  16. Wernberger Nikolaus
  17. Widman Josef
  18. Widman Matthias
  19. Wolf Josef

Ehrenvorsitzender und -mitglied

Ehrenvorsitzender: Dullin Peter

Ehrenmitglied:  Bscheid Eduard

Vorstände seit 1948

Hackl  Nikolaus

Widmann Mathias

Anderlik  Heinrich

Miesl  Vitus

Walther  Rudolf

Hackl  Nikolaus

Wittmann Georg

Ehrbar  Peter

Kläber Hans-Achim

Hedemus  Otto

Ziegltrum  Johann

Hackl  Nikolaus

Dullin  Peter

seit 1999 Amtmann Matthias

TSV Brunnthal – Ein Rückblick

Im Frühjahr des Jahres 1948 entstand unter den Burschen und Männern von Brunnthal immer mehr der Wunsch, die Gründung eines Vereins in Auge zu fassen und damit diesen Personenkreis auch zu einer festen Vereinigung zusammenzuschließen. Zwar war man sich damals weder über die genaue Art des Vereins noch über seine Namensführung im klaren, doch in jedem dieser jungen Männer, von denen mancher Krieg und Gefangenschaft hinter sich hatte, war der Wunsch nicht mehr zurückzudrängen, sich vereinsmäßig zu binden.

So nahm denn auf dauerndes Drängen hin Herr Nikolaus Hackl die Angelegenheit in die Hand und berief zum 5. Mai 1948 eine Versammlung ins alte Schulhaus ein, der insgesamt 18 junge Brunnthaler Folge leisteten. Im Verlaufe der Aussprache plädierte ein Teil der Anwesenden für die Gründung eines Burschenvereins und erst verschiedene Einwände, daß doch gerade aus dem Kreis der Heimatvertriebenen gute Fußballer vorhanden wären, gaben den Ausschlag für die Gründung eines Sportvereins. Denn „wild“ gespielt wurde schon im Jahre 1947 und um die Gründungszeit herum wurde zu jedem Spiel der Sportplatz je nach Bedarf verschoben, d.h. auf eine gerade frisch abgemähte Wiese verlegt. Die Gründung betraf zwar den ersten Sportverein in Brunnthal dem Namen nach, doch einen Fußballverein gab es hier bereits von 1928 bis 1930. Namen wie Bscheid Georg, Lutterschmid Hans, Schlienz Ludwig, Strobl Peter, Baumgartner Hans, Vorleitner Baptist, Kanzler Albert, Widman Josef usw. waren damals vertreten und kickten rund 1 ½ Jahre lang für den FC Brunnthal. An jenem denkwürdigen 5. Mai 1948 gründete man also keinen Fußballverein, sondern einen Turn- und Sportverein, um eventuell später auch anderen Sportarten gerecht werden zu können. Zum 1. Vorstand wurde Nikolaus Hackl gewählt, der auch gleich mit ganzer Kraft an die Lösung der Probleme ging, die sich damals vielfach ergaben und die man sich heute kaum mehr vorstellen kann. Bereits im Gründungsprotokoll wurden auch die Vereinsfarben „grün-weiß“ festgelegt, die sich bis heute erhalten haben.

Als erste Hürde wäre der Kreissportbeauftragte für den Landkreis München, der damalige 1. Bürgermeister Kößler von Höhenkirchen zu nennen, denn ohne dessen Befürwortung war an ein Weiterkommen nicht zu denken.

Als nächstes sprach die US-Besatzungsmacht durch ihr Kontrollratsgesetz ein gewichtiges Wort mit, was schon daraus ersichtlich ist, daß der 1. Vorstand sieben Bürgen brauchte, die schriftlich zu nominieren waren und die selbstverständlich wie die gesamte Vorstandschaft entnazifiziert sein mußten. Auch die Vereinssatzungen wurden streng nach eventuellen nationalsozialistischen oder militaristischen Gesichtspunkten durchsiebt und erfuhren erst dann die Genehmigung. So konnte man erst im Jahre 1949 mit einem einigermaßen geregelten Spielbetrieb beginnen, und zwar in der Spielgruppe München. Für den Verein war es von ausschlaggebender Bedeutung, daß unter den Heimatvertriebenen aus Schlesien, Wartheland, Sudetenland und der deutschen Sprachgruppe Olmütz so viele und gute Fußballer waren, die dem Verein beitraten und so die Möglichkeit schufen, eine Mannschaft auf die Beine zu stellen und für Punktspiele anmelden zu können. Brunnthaler selbst fanden sich außer dem Vorstand Hackl und dem Spieler Hans Maier keine in den Reihen der damaligen Mannschaft.

Die Münchener Gruppe, in der in den Jahren 1949/50 und 1950/51 gespielt wurde, setzte sich großteils aus Vereinen im Südosten Münchens und aus dem Landkreis Ebersberg zusammen. Die Mannschaft aus Brunnthal war in den beiden Spieljahren stets auf den vorderen Plätzen zu finden, der Aufstieg gelang ihr jedoch in dieser starken Gruppe nicht.

Die Finanzen waren schon immer das Sorgenkind des TSV Brunnthal und der Beitrag von RM 0,50 im Monat brachte nicht viel ein, von den wenigen Groschen auf dem Sportplatz selbst ganz zu schweigen. Die Einnahmen einer Tanzveranstaltung am 19./20. Juni 1948, die in mehrere Tausend Mark gingen, fielen der Währungsreform vom 20. Juni 1948 zum Opfer. So war es auch kein Wunder, daß der Verein für seine Spieler und deren Bekleidung finanziell rein gar nichts tun konnte – hatte bei einem Heimspiel der Gegner die gleichen Trikotfarben, so mußte unsere Mannschaft mit freiem Oberkörper antreten. Gekickt wurde mit allen möglichen Tretern, nur nicht mit Fußballschuhen. Alte, ausgediente Soldatenschuhe, Amischuhe, Turnschuhe aus Amibeständen, deren Sohlen wegen des besseren Halts mit Leder- oder Gummistreifen benagelt wurden, mußten für die Spiele herhalten. Die fehlenden Finanzen waren auch schuld daran, daß die beiden Fußballtore an einem Samstag Nachmittag mutterseelenallein in einem Acker standen. Bedingt durch Zahlungsrückstände an der Sportplatzpacht ließ der damalige Besitzer den Platz kurzerhand umackern, ohne den Verein zu verständigen. Und das zu einem Zeitpunkt, wo am nächsten Tag ein Heimspiel anstand. Herr Werner Wiebelitz erlaubte dem Verein, die Tore auf seinem Grund und Boden aufzustellen. Dies war der Platz an der Straße nach Hofolding, der bis Mitte 1997 auch noch benutzt wurde. Durch die lange Pachtdauer war es auch möglich, sich dem weiteren Ausbau des Platzes zu widmen. Wir konnten eine Flutlichtanlage installieren – die erste in der gesamten Spielgruppe Bad Tölz – sowie eine bescheidene Umkleidekabine erstellen, die bis zum Schluß benutzt wurde.

Ein weiterer schwerwiegender Punkt war damals die Beförderung der Mannschaft. Kaum ein Auto stand zur Verfügung, und mit  allen möglichen Behelfen mußte gearbeitet werden, um die Punktspiele abwickeln zu können. Ein großer Gönner und Helfer in dieser schlechten Zeit war Bürgermeister Walther, der immerhin noch einen aus dem Krieg geretteten LKW besaß. Dieser LKW wurde zweckentfremdet und statt für Langholztransporte für die Beförderung der Spieler und Zuschauer verwendet. Die Zweckentfremdung besagt schon, daß eine Personenbeförderung nicht gestattet war. Man half sich mit einer großen Zeltplane, die alles, was sich nach dem Gesetz unerlaubt auf dem Fahrzeug befand, verdeckte. Und während der Durchfahrt eines Ortes war es auf dem Wagen mäuschenstill, um möglichst niemanden auf die ungewöhnliche Fracht aufmerksam zu machen. Und als einmal in Oberpframmern gewonnen wurde und die Zuschauer bitterböse reagierten, war man auch wieder um die gespannte Plane froh, um Mannschaft und Zuschauer vor den nachgeworfenen Steinen zu schützen. So klein auch damals das Häuflein der Zuschauer und Fußballbegeisterten war, sie halfen eisern zusammen und einige Male kam es gar vor, daß eine Fußballerbraut oder -frau auf des Gegners Platz sich eine Watsch’n einhandelte, weil sie sich zu sehr in Diskussionen einschaltete.

Und war am Anfang die Sportbegeisterung in Brunnthal nicht gerade groß geschrieben, so änderte sich das mit den Jahren und immer mehr Interessenten stellten sich ein. Ab der Spielsaison 1951/52 meldete sich der Verein von der Gruppe München weg und ließ sich der Zugspitzgruppe zuteilen, weil, wie es damals so schön hieß, „der Gegner dort nicht so stark ist“. Aber auch hier wurde dem Verein nichts geschenkt und er mußte bis zum ersten Aufstieg über ein Jahrzehnt in der untersten Klasse spielen.

Der sportliche Aufschwung kam, als 1959 vom TSV Putzbrunn die Gebrüder Georg und Arthur Asanger nach Brunnthal wechselten und ersterer sich zugleich als erster Trainer des Vereins zur Verfügung stellte. Schon nach einem Jahr wurde unter seinem Training – er legte viel Wert auf Kondition – der Aufstieg in die B-Klasse geschafft. Doch bereits im nächsten Jahr war der Abstieg schon wieder besiegelt. Im Jahr 1963 übernahm Trainer Rolf Fritsch aus München die Mannschaft und führte sie zurück in die B-Klasse und in der Saison 1966/67 zum Aufstieg in die A-Klasse.

In dieser schweren Spielklasse konnte sich unser kleiner Verein beachtliche zehn Jahre lang behaupten. Es spielten in dieser Gruppe immerhin Großvereine wie Garmisch-Partenkirchen, Starnberg, Murnau, Bad Tölz, Weilheim, Mittenwald. Deshalb ist die Leistung der damaligen Mannschaft um so höher einzustufen. In dieser Zeit wurde die Mannschaft Pokalsieger im DFB Wettbewerb und stand 1976 im Endspiel um die Oberbayerische Pokalmeisterschaft gegen die 1. Amateure des FC Bayern. Trainer in dieser Zeit waren: Erich Pessl, Karl Dornhecker und Emil Krautmann.

Leider mußte der Verein im Jahre 1977 in die B-Klasse absteigen, wobei in dieser Spielsaison die Mannschaft wieder am Aufstiegstor zur A-Klasse anklopfte, aber im Entscheidungsspiel dann doch unterlegen war.

1979 konnte die 1. Mannschaft im Kreissparkassen-Cup bis ins Endspiel vordringen, mußte sich jedoch dem klassenhöheren TSV Grünwald geschlagen geben.

Im Jahr darauf war der Abstieg in die C-Klasse nicht mehr zu verhindern.

Der Aufstieg in die B-Klasse, nach 17 Jahren in der C-Klasse, erfolgte 1992, in der wir uns aber nur 3 Jahre behaupten konnten. Nach dem erneuten Wiederaufstieg in der Saison 2000/2001 in die neue Kreisklasse, stand leider zum 60jährigen Jubiläum der Gang in die A-Klasse bevor. Auch die 2. Mannschaft konnte nach den Meisterschaften 87/88 und 95/96, in der Saison 2006/2007 erneut in die B-Klasse aufsteigen.

Der Wiederaufstieg der ersten Mannschaft gelang dann in der Saison 2010/2011 mit einem Überraschungssieg in der Relegation. Im Jahr darauf konnten beide Mannschaften mit dem neuen Spielertrainer Marco Pasiciel die Klasse halten.

Aber nicht nur Fußballer sind aus den Reihen des TSV hervorgegangen, sondern auch Schiedsrichter. So war und ist der bekannte ehemalige FIFA-Schiedsrichter Aaron Schmidhuber Mitglied des TSV Brunnthal.

Unser Vereinsheim – Treffpunkt für Jung und Alt

Im Jahre 1986 war es endlich soweit! Im Zuge der Fertigstellung des neuen Sportgeländes konnten wir unsere Räumlichkeiten beziehen.

Das Vereinsheim bietet ausreichend Platz für etwa 50 Personen, bestenfalls bringt man aber auch knapp 100 Personen unter.

Von Beginn an wurde es selbst bewirtschaftet und stellt so eine wichtige Einnahmequelle für den TSV dar. Daß uns das Hacker-Bier bis heute schmeckt, spiegelt der Getränkeumsatz wieder. Den kleinen Hunger stillt Menü 1 (ein Paar Wiener mit Brot). Sonntags lassen wir uns bei schönem Wetter auf der Terrasse frisch Gegrilltes mit selbst zubereiteten Salaten schmecken. Häufig wird aber auch der örtliche Lieferservice des Gasthofes Lutterschmid bzw. unseres Pizzabäckers in Anspruch genommen – der Zeitgeist ist auch bei uns angekommen.

Nachdem die letzten 20 Jahre am Mobiliar nicht spurlos vorübergingen, war 2007 eine Generalsanierung fällig. Tische, Stühle, Bar und Lichtanlage wurden mit Unterstützung der Gemeinde, aber auch mit viel Eigenengagement zeitgemäß neu gestaltet.

Das i-Tüpfelchen bildet der neue Flachbildschirm.

Im Laufe der Jahre durchlebte das Stüberl lebhafte Zeiten. Legendär sind die Jahre unter Trainer Paul Ziu, als wir zwar sportlich nicht unbedingt Geschichte schrieben, aber gesellschaftlich sicher eine der schönsten Zeiten erlebten.

Bereits um 20:00 Uhr war die Hütte so voll, dass die Spieler nach dem Training kaum Platz fanden. Gegen Mitternacht wurden dann die Tische weggeräumt, es wurde getanzt und das wilde Treiben ging oft bis 4 Uhr morgens.

Heute wird bei ausgelassenen Aufstiegsfeiern und Saisonabschlußfesten schon mal die Nacht zum Tage gemacht.

Donnerstagabend ist das Vereinsheim stets gut gefüllt, Fußballer, Schafkopfer, Pokerspieler und der Ältestenrat bilden ein schönes Miteinander.

Aber auch an anderen Tagen wird „unser Wohnzimmer“ unter anderem bei Fußball-übertragungen, Jugendfeiern und Geburtstagsfesten fleißig genutzt.

Schön, dass mit dem Vereinsheim verschiedene Charaktere, Berufe und Altersgruppen einen gemeinsamen Treffpunkt gefunden haben!