Ausnahmeschirileistung erfordert Ausnahmemeckerbericht

Eigentlich berufen wir uns ja gerne auf unsere Erfahrung, bleiben gaaaanz ruhig und schreiben auch kein anmaßendes Wort über den Schiedsrichter, aber diese Schirileistung ließ unsere Emotionen hoch köcheln. Doch fangen wir vorne an…

Am Sonntag mussten unsere alten Körper noch ein letztes Mal vor der Winterpause ran. Der Gegner hieß SV Neuperlach – aktuell Zweitplatzierter in der Liga. Nach der mannschaftsinternen Weihnachtsfeier am Freitag, machten wir uns – trotz unchristlicher Zeit – perfekt ausgestattet mit neuen Warmlaufshirts, Aktivkohle-Säckchen für Schweißschuhe, wieherndem Maskottchen und einer neu-eingeführten hornbestückten Baskenmütze zur Markierung der erfolgreichen 30.-Tor-Schützin höchstmotiviert warm. Das Prickeln des üblichen Kabinen-Proseccos kitzelte das letzte Siegesendorphin heraus, sodass wir mit Anpfiff wach in die Partie starteten. Allerdings sollte dies leider auch schon einer der wenigen gerechtfertigten Pfiffe des Spiels gewesen sein.

Schnell setzen wir uns mit einem 0 zu 5 ab, eh Helena dann doch einen Ball ins Tor kullern ließ. Sichtlich durch diesen Erfolg motiviert wurden die Gegnerinnen immer „armgreiflicher“ – sowohl bei Tempogegenstößen, als auch bei 1 gegen 1 Aktionen vergriff man sich häufiger ungeschickt Richtung Oldie-Oberarm, statt sich an Ball oder Körper zu orientieren. Alles halb so schlimm, da unabsichtlich und üblicher Teil des Handballsports (wir sind ja auch nicht ohne), aber es hätte halt auf beiden Seiten geahndet werden müssen. Egal ob von hinten oder von der Seite, der Schiedsrichterpfiff blieb aus, weil „wenn man das Tor noch treffen würde, würde er des ja auch geben“ – hääää? Bis heute wissen wir nicht, welche Weisheit hier zu Grunde liegt, aber keineswegs wollten wir eine Verletzung unseres Äußeren in Kauf nehmen – schlimm genug, dass wir alt sind – und das äußerte Frau dann auch in Petersen-Rumpelstilzchen-Manier. Konzentriert zurück im Spiel, bauten wir unsere Führung mit einer kompakten Abwehrleistung und einfachen Kreiseinläufen durch Simone Renner (Linksaußen) aus und verschwanden mit einem 7:16 in die Halbzeit – Pfiff zwei, der vollkommen in Ordnung ging.

Hauptsächlich mussten wir unsere alten Nerven in der Pause beruhigen, um uns nicht weiter über den Schiedsrichter aufzuregen und aufmerksam ins Spielgeschehen zurück zu finden. Das gelang uns nur so semi-gut. Der Schiedsrichter blieb seiner Linie treu – immerhin gab es eine – und wir widmeten uns ständigem Meckern. Viel zu frühe Abschlüsse und konsequentes Nicht-Heraus-Treten auf die werfende Rückraumspielerin machten das Spiel unheimlich unruhig und gaben den Gegnerinnen Platz für Möglichkeiten. Dank der zuverlässigen Torwartleistung von Helena Mertig gefährdeten die Damen des SV dennoch nie den Brunnthaler Sieg. Nach einem souveränen 30. Tor durch Jasmin Kobold, die ihren Verdienst mit unverwechselbarem Anmut auf unserem Sieger-Selfie präsentiert, und unzähligen Gegenstößen unserer Dienstältesten Nicole Leininger endete ein körperlich betontes, schwach gepfiffenes aber auch nicht gerade schön gespieltes Match mit 14:34.

Vielen Dank an unsere Fans für die fortwährende Unterstützung und weiterhin viel Erfolg und eine erholsame Winterpause an die Mädels des SV Neuperlach.

Es spielten: Carolin Schwirkmann, Jasmin Kobold (5/4), Kristin Hubrich (3), Simone Renner (7), Nicole Leininger (9), Bente Petersen (5), Marina von Keller (1), Helena Mertig, Sabine Kraus (2), Sandra Schindlbeck (1), Myriam Müller (1) ODER, LAUT SPIELBERICHT Carolin Schwirkmann, Jasmin Kobold (4/3), Kristin Hubrich (3), Simone Renner (7), Nicole Leininger (9), Bente Petersen (5), Marina von Keller (2/1), Helena Mertig, Sabine Kraus (2), Sandra Schindlbeck (1), Myriam Müller (1) > wobei Frau von Keller die einzig auserwählte 7m-Schützin wäre, die nicht auf das Tor schaut 😀

Wir verabschieden uns nun in die verdiente Winterpause und melden uns am 20.01.2018 (18:30) in heimischer Halle gegen den TSV Trudering – Handball zurück. Derweil versorgen euch die Brunnthaler Jugend und Herren mit hochklassigem Handballsport!